Die Gründung unserer Einrichtung am 3. November 1842 ist einem jungen Geistlichen zu verdanken. Damals war Mauritz ein ländlicher Vorort von Münster. Dem Priester Eduard Michelis war das traurige Los vieler Waisenkinder aufgefallen. Meistens waren es Mädchen, die sich alleine durchschlagen mussten und nicht selten als billige Kinderarbeitskraft missbraucht wurden. In Münster gab es zwar bereits ein bürgerliches Waisenhaus. Dieses nahm gemäß der Satzung jedoch nur ehelich geborene Kinder aus besser gestellten Familien auf.

Quelle: Schwestern von der göttlichen Vorsehung (www.vorsehungsschwestern.de)

Eduard Michelis (1813 bis 1856) hat in seinem kurzen Leben viel Gutes bewirkt. Unter anderem gründete er das erste Kinderheim für arme Waisenkinder. Mehr Hintergrundinfos zu seinem Leben gibt es hier:
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Ein Waisenhaus, das auch diesen abseits stehenden Kindern ein geregeltes, geschütztes Leben, Erziehung und eine sichere Zukunftsperspektive bietet: Um diese Vision zu verwirklichen, tat sich Michelis mit engagierten Freunden zusammen und bat auch die Adeligen der Stadt um Hilfe und finanzielle Unterstützung.

Quelle: Schwestern von der göttlichen Vorsehung (www.vorsehungsschwestern.de)

Erstes Mutterhaus der Schwestern der göttlichen Vorsehung und Sitz des Armenwaisenhauses an der Warendorfer Straße. (1842 bis 1854).

So entstand schon im Herbst 1842 direkt an der Warendorfer Str. das erste Armenwaisenhaus Münsters – ein kleines Haus für einen großen Traum. Zwanzig Waisenkinder fanden dort zunächst ein Zuhause. Betreut wurden sie von vier jungen Frauen. Diese vorbildliche Initiative war auch der Ausgangspunkt der Gründung der Ordensgemeinschaft der Schwestern der göttlichen Vorsehung, deren Vorsitzender Michelis von 1842 bis 1845 war. Beide Einrichtungen waren zunächst unter einem Dach.

Quelle: Schwestern von der göttlichen Vorsehung (www.vorsehungsschwestern.de)

Der Umzug zum Mauritz-Lindenweg erfolgte 1854. Ab 1858 wurde das Haus nur noch für die Betreuung der Kinder genutzt. Im 2. Weltkrieg (1939 bis 1945) wurde es vollständig zerstört, aber danach wiederaufgebaut und zum Kinderheim St. Mauritz erweitert.

Die Veränderungen gesellschaftlicher Bedingungen führten im Laufe der Jahre zu weitreichenden Veränderungen in der Heimerziehung.

Seit Sommer 2010 nennt sich das Kinderheim konsequenterweise nun “Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz”. Damit wurde auch dem Wunsch der Kinder und Jugendlichen, die bei uns leben, Rechnung getragen, die in Schule und Freizeit nicht länger als „Heimkind“ stigmatisiert werden wollten.